OYC Ansegeln 2017

Zeitraum: 22. - 28.04.2017
Boot: Katamaran Saba 50 "Joy", / Dufour 460 „Carina“ / Sun Odyssey 40.3 „Vita Pura“
Schläge: Trogir/Rogac*/Korcula/Skrivena Luka*/Palmizana/Maslinica/Trogir / 167,88 SM, 2 NS
Crew:Joy: 6 Skipper, 1 Smutje / Carina: 1 Skipper, 5 Kandidaten / V.Pura: 1 Skipper, 3 Kandidaten

Mit Auslaufhafen Trogir steuern wir zunächst bei wenig Wind unter Motor Solta an, um am Steg des Restaurant Pasrela (Banje, Luka Rogac) unser erstes Crewessen zu uns zu nehmen.

Kulinarischer Törn für Crew der "Joy", Schulungs- und Prüfungstörn für Crew`s "Carina" und "Vita Pura"

Unser Boot "Joy" erweist sich als sehr geräumig und großzügig ausgestattet, wenn auch wegen des Hydraulikruders etwas gewöhnungsbedürftig, reagiert es doch ein bisschen träge.

Nach ergiebiger Erkundung der lokalen Spezialitäten in fester und flüssiger Form geht es am nächsten Tag weiter mit Kurs auf Korcula Stadt. Leider wieder wenig Wind und aufgrund des doch etwas längeren Schlags wieder mit Unterstützung der Maschinen... Auch wenn nicht unbedingt des Seglers Freude, fallen doch auch unter Motor einige Manöverschlucke an. Trotz Sonnenschein hält die Temperatur sich an eisig kalt. Stadthafen ACI Marina Korcula, einmal nicht zum Bersten vollgeschlichtet und sehr angenehm längsseits angelegt.

Sehr zu empfehlen das Restaurant Lesic Dimitri, gelegen an der südlichen Promenade, mit ausgezeichneter kroatischer Haubenküche, großartiger Weinauswahl und exzellentem Service.

Darauffolgender Tag, neues Glück bleibt jedoch aus. Wir segeln wieder mit Motorunterstützung Richtung Lastovo - Porto Rosso. Entspannender Tagesschlag, rein segeltechnisch jedoch langweilig. Beim Anlegen an den Schwimmsteg, wie es das Leben so spielt, frischt der Wind auf und drückt uns volle Breitseite von backbord. Den Herrn am Steg als Marinero zu bezeichnen wäre übertrieben, reicht er uns doch erst die Steuerbord-Mooring anstatt die Achterleinen anzunehmen. Einen Katamaran bei starkem Seitenwind bei dieser  Angriffsfläche und geringem Tiefgang hierbei achteraus Richtung Steg zu halten ist auch mit zwei Maschinen nicht unbedingt das lustigste Manöver. Richtigerweise greift sich ein Crewmitglied auf Kommando des eingeteilten Schiffsführers die Backbord-Achterleine und haltet diese auf Slip, der Skipper dampft in diese ein und drückt das Boot so gegen den Wind. Backbord-Mooring -welche wir uns selbst vom Steg aufnehmen- ist schnell auf die Bug-Klampe belegt, den Wind etwas arbeiten lassen und derweil steuerbordseitig alles klar machen. Trotz träumendem Marinero fast perfekt ;)

Nach abendlicher Stärkung im ansässigen Restaurant Porto Rosso (Kunststück, ist auch das Einzige...) und Ausflug zum Leuchtturm Rt. Struga auf der anderen Seite der Bucht (sehenswert, ca. 1 Std. Fußmarsch pro Strecke) verlassen wir Lastovo mit Kurs auf Palmizana am nächsten Morgen.

Endlich Segelwind! Bei Wind von 18 bis 29 Knoten lässt sich die Saba 50 gut segeln. Groß und Genua sind voll gesetzt, getrimmt, und wir gleiten bei raumen Wind Richtung Tagesziel. Eine Meeresschildkröte wird gesichtet und rauscht an uns vorbei.

In der Palmizana erwartet uns beim Anlegen wiederum starker Wind - nach dem Festmachen leichter Schock: rund um die Heckklampen bilden sich Risse! Ein Blick hinter die Kulissen sagt uns - die Klampen sind nur mit Beilagscheiben und Muttern am Rumpf befestigt, jegliche Verstärkung oder Verstebung fehlt Durch die etwas unglückliche Positionierung und den schrägen Zugwinkel drohen diese unter stärkerer Belastung auszubrechen (Anm.: nach Einlaufen im Heimathafen stellen wir fest, dass das herstellerbedingt bei jeder Saba 50 so ausgeführt ist).

Zur Freude einiger Crewmitglieder gibt es Abendessen im Restaurant Zori - wiederum kroatische Vorzeigeküche mit Traumausblick auf die Bucht. Wer sich den Fußmarsch über die Insel von der Palmizana zum Restaurant auf der anderen Inselseite ersparen möchte, es gibt in dieser Bucht ein Bojenfeld.

Tags darauf noch ein Abstecher unter Segel nach Maslinica, wieder auf Solta, wo wir uns mit unseren beiden FB 2/3 Ausbildungs- und Prüfungsbooten treffen. Bedingt durch den Schwell und Winddruck verschlechtert sich die Situation bei den Heckklampen und das Boot wird über mittig liegende Klampen gesichert. Unser Club-Commander verlässt uns, er muss ja auch noch die Praxisprüfungen mit den 8 Kandidaten auf der "Carina" und der "Vita Pura" abnehmen.

Beim Ablegen am nächsten Morgen fällt die Steuerbordmaschine der "Joy" aus unerfindlichen Gründen aus und lässt sich nicht mehr starten. Gerade so schrammen wir bei mäßigem Wind an einer vor Anker liegenden Luxusyacht vorbei (Kommando Abfendern!!!). 10 bange Minuten später lässt sich die Maschine wieder starten, der Grund ist bis heute mysteriös.

Die Crew beschließt wegen der angerissenen Heckklampen und der eigenwilligen Steuerbordmaschine direkt den Heimathafen Trogir anzulaufen. Leider 1 Tag früher als geplant - Saba 50 mag ein tolles Boot sein, lässt sich auch wunderbar segeln, hat jedoch seine Eigenheiten und ein paar nicht optimal gelöste Positionierungen.

Für die Prüfungskandidaten heißt es jedoch noch 2 Tage zeigen was gelernt wurde, An-, Ablegen, Segelmanöver und, und, und, und letztendlich noch einen Nachtschlag Maslinica/Plicina Mlin/Stipanzka/Maslinica. Die Schulungsskipper haben perfekt gearbeitet und so heißt es für ALLE „OK, bestanden“!